Société Genevoise d’Études Allemandes

Levin Westermann (Biel) und Rebecca Gisler (Zürich) lesen aus «Bezüglich der Schatten» und «Vom Onkel»

Lesungen der Preisträger der Schweizer Literaturpreise (2021 und 2022) - Gesprächsführung: Dominik Müller (Genf)

Beide Fotos: (C) BAK / Julien Chavaillaz

Im Gegensatz zum Schweizer Buchpreis des Buchhandels- und Verlagsverbands, der ausschliesslich für Deutschschweizer Publikationen bestimmt ist, stehen die vom Bundesamt für Kultur verliehenen Schweizer Literaturpreise weniger im Rampenlicht. Um dem etwas abzuhelfen, lädt die Société genevoise d’études allemandes eine Preisträgerin und einen Preisträger zu einer gemeinsamen Lesung ein. Über den 2021 ausgezeichneten Lyrikband Bezüglich der Schatten (Berlin: Matthes & Seitz) von Levin Westermann schrieb die Jury: «Aus einer zeitlosen Klangsphäre heraus werden existentielle Fragen erörtert. Doch ob man den Schauplatz nach dem Fest oder nach der Flucht betritt, bleibt in der Schwebe. In hochpoetischer Eleganz verschmelzen hier die Kategorien: Zwischen Lyrik und Dramolett, zwischen Mensch und Tier, zwischen Social Media und mythologischen Urgründen.»

Rebecca Gisler wurde 2022 für ihren Erstling, den Roman D’oncle (Lagrasse: Verdier), geehrt. Das Buch erschien zuerst in französischer Sprache und wurde von der Autorin dann aber auch auf Deutsch publiziert (Vom Onkel, Zürich: Atlantis 2022). Die Jury begründete ihre Wahl so: «Rebecca Gisler bewegt sich geschickt zwischen tolldreister Geschichte und ironischem Realismus, ohne dabei jemals in das Widerwärtige oder Groteske abzudriften, und zeichnet ein Familienporträt von tiefer Menschlichkeit.»

In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kultur und den Schweizer Literaturpreisen sowie der reformierten Gemeinde Genf.