Foto: (C) Max Zerrahn/ Suhrkamp Verlag
Mit dem im September erscheinenden Roman Pflaumenregen wendet sich der 1972 in Hessen geborene Stephan Thome zum zweiten Mal in einem grossen Roman der chinesischen Geschichte dar: Nach dem Gott der Barbaren (Berlin 2018), der ein riesiges historisches Panorama vor dem Hintergrund der Opium-Kriege und des Taiping-Aufstandes entfaltet, steht in Pflaumenregen die Geschichte der Insel Taiwan im Mittelpunkt, insbesondere die 1940er Jahre und das Ende der japanischen Kolonialzeit. Als ausgebildeter Sinologe (Promotion in Marburg, und Studienaufenthalte in Nanking, Tokio und Taipeh) und als deutscher Übersetzer von Chun-chie Huangs Werk Konfuzianismus: Kontinuität und Entwicklung verfügt Thome über die besten Kenntnisse interkultureller Zusammenhänge; in diesem Roman schreibt er doch gleichsam eine Liebeserklärung an seine Wahlheimat. Vielfach ausgezeichnet sind auch seine früheren Romane, Grenzgang, der von einem Volksfest seines Heimatortes Biedenkopf in Hessen inspiriert ist, wie Fliehkräfte und der auch verfilmte Roman Gegenspiel. In diesen beiden letzten Romanen gelingt es Thome die Kunst des Perspektivenwechsel über die Romangrenze hinweg zu vollenden, erzählen doch beide dieselbe Handlung (eine Ehe- und midlife-Krise eines Philosophieprofessors) aus der Perspektive von Mann und Frau.
Wir freuen uns, mit Stephan Thome einen Gast aus dem fernen Osten auf seiner europäischen Lesetour begrüssen zu dürfen, mit einem wichtigen und auch kalligraphisch schönen Buch.
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Schule Genf.