Catrin Misselhorn ist – nach einer ersten Professur als Ordinaria an der TU Stuttgart – seit 2019 ordentliche Professorin für Philosophie an der Universität Göttingen. Zuvor war sie Assistentin am Lehrstuhl von Manfred Frank in Tübingen, wo sie 2003 promoviert und 2010 habilitiert wurde. Zu ihren Schwerpunkten gehören neben der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie auch die Philosophie der Sprache und der Kultur und Robert Musil als Philosoph, aber vor allem auch die Technikphilosophie. Ihr Buch Grundfragen der Maschinenethik (Stuttgart 2018) liegt dabei schon in der vierten Auflage vor und ist kürzlich um den Essay Künstliche Intelligenz und Empathie: Vom Leben mit Emotionserkennung und Sexrobotern & Co. (2021) im selben Reclam-Verlag ergänzt worden. Auszüge aus diesen Büchern erscheinen mittlerweile in Überblicksanthologien, die der Philosophiegeschichte seit ihren Anfängen gewidmet sind, als repräsentativ für die Philosophie der Gegenwart, der Frau Prof. Misselhorn durch ihre Verbindung von Theorie, Ethik und ästhetischer Empathie-Forschung entscheidende Impulse verleiht.
In ihrem Genfer Vortrag wird sie «Grundfragen der Maschinenethik» vorstellen, die von der Frage «Können Maschinen moralisch handeln» bis hin zu der überraschenden Frage reichen, ob wir mit – menschlich simulierten – Robotern, den Androiden, Mitgefühle entwickeln sollten. Und das könnte die Frage implizieren, wie umgekehrt Roboter etwa in der Pflege selbst affektive Hilfe anbieten können oder sollen.
Wir freuen uns darüber, Frau Misselhorn für diesen Vortrag in Genf gewonnen zu haben, wo sie als ehemalige Feodor-Lynen-Stipendiatin im Jahr 2007/2008 am Centre des sciences affectives keine Unbekannte ist.
In Zusammenarbeit mit dem Collège des Humanités der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) und dem Département de langue et de littératures allemandes der Universität Genf.